Christian Stiesch wirkt entspannt, er lächelt. Unmittelbar hinter der Schranke des ehemaligen „GAB“-Geländes im Osten der Stadt hat der Künstler den idealen Platz zum Arbeiten gefunden. Ein Atelier, das nicht unterkellert ist und über einen stufenlosen, enorm massiven Fußboden verfügt. Einen geradezu unzerstörbaren Belag, über den man mit einem Hubwagen, ja sogar mit einem Gabelstapler fahren kann. Die Tür ist breit genug für solche Maschinen, und verschließen kann man seinen Kunstraum auch. Aus Rücksicht auf andere arbeitet Stiesch allein. Als Bildhauer produziert er feinen Staub, und wenn er sich das Atelier mit einer Malerin teilen würde, die mit offen herumstehenden Ölfarben arbeitet, dann könnte das durchaus zu Interessenkonflikten führen. Doch nur einen Steinwurf entfernt, liegen die Atelierräume von „Block 1“, einem Verein, den er 1998 mit gegründet hat. Nicht zuletzt, um bezahlbare Arbeitsräume für Künstler zu schaffen. Das mangelnde Raumangebot war bis dato ein wesentlicher Grund, weshalb viele Künstler direkt nach dem Studium die Stadt verlassen haben. Ihn selbst zieht es nicht weg. Sein Lebensgefühl: „Es ist einfach schön hier.“
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